FAIR-UND-STARK-Tage an der Nikolaus-Schule

Fair und stark! Das wollen wir sein. Darum beschäftigten sich die Kinder der Nikolaus-Schule im Januar 2020 eine ganze Woche lang mit dem Thema „Gefühle“: Wie sehe ich aus, wenn ich traurig bin? Wie sieht mein Gegenüber aus, wenn er wütend ist? Gestik, Mimik und Körperhaltung spielen dabei eine entscheidende Rolle. Unser Seelenvogel, der tief in uns wohnt, hat viele Gefühls-Schubladen. Diese kennenzulernen und bei anderen zu sehen, wie es ihnen geht, darin wollen wir in dieser Woche besser werden (Jahrgangsstufen eins und zwei).
Darauf aufbauend geht es in der Jahrgangsstufe drei rund um das Thema “Streit": Wie kann ich meinen Standpunkt vertreten und dabei fair bleiben? Die Kunst des fairen Streitens will gelernt sein. Darum gibt es viele Rollenspiele, die sich um Alltagskonflikte drehen: auf dem Schulhof, in der Klasse und auf dem Schulweg. Wie können Lösungswege aussehen? Was und wer kann uns eventuell dabei helfen? Das Modell der "Gewaltspirale" ist hilfreich, um einen Konflikt mal "von außen" zu betrachten. Es gehören immer zwei dazu. Und: Jeder kann zu jedem Zeitpunkt aussteigen aus dem Streit. Wie man das geschickt macht, das wollen wir gemeinsam entwickeln.
Dazu gehört dann auch die richtige Sprache. Wir nennen sie die "Giraffen-" und die "Wolfssprache". Ein Gespür dafür zu bekommen, ob wir die Situation "von oben" im Blick haben und ruhig sprechen - oder ob wir aufgebracht und voller Aggression sind und drohend mit dem anderen reden, ist wichtig, um ein Streitgespräch erfolgreich führen zu können.

Den krönenden Abschluss in Jahrgang vier bildet das Selbstbehauptungstraining mit Ede und Birgit, in dem wir in Rollenspielen viel darüber herausfinden, wie man ein gutes Team wird, dass jeder eine wichtige Rolle in diesem Team spielt, dass es wichtig ist, die eigenen Grenzen zu kennen und wie wir diese erfolgreich verteidigen können. Gut ist, dass wir nach Jungen und Mädchen getrennt, aber immer mit beiden TrainerInnen zusammen, unsere eigenen Sichtweisen und Problemsituationen einbringen können.

Das Training wird uns über Elternbeiträge und über die Förderung durch die Bürgerstiftung Bornheim und durch die Stadt Bornheim ermöglicht. Dafür sagen wir ein großes Dankeschön!

Ergänzend dazu setzen wir uns mit einem Buch auseinander, in dem sehr viel darüber steht, wie man sich gegenseitig stärken kann oder wie Mobbing passieren kann. Indem wir den Figuren in der Geschichte folgen und uns in die verschiedenen Situationen hineindenken, entwickeln wir gemeinsam Lösungen, die uns auch in unserem Leben helfen. Das ist besonders wichtig, da die Kinder der vierten Jahrgangsstufe kurz vor dem Übergang in eine neue Schule sind. Dahin, wo sie zunächst die Kleinen sein werden, und wo sie auf dem Schulweg und auf dem Schulhof die eine oder andere Situation zu bestehen haben werden.

Am Ende der Woche können wir sagen:
Ja, wir sitzen alle in einem Boot!

Petra Domscheit – Schulleiterin -